Bora Ćosić

Operation Kaspar

Roman

Originaltitel: Kasparov projekt

Übersetzt von Brigitte Döbert

128 Seiten

€ (D) 18,– | sFr 25,– | € (A) 18,50

ISBN 978 3 89561 617 4

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Beschreibung

Vom »Stall« über »die Straße« zum »Garten« führt der eigenartige Weg eines namenlosen Ehepaars in mittleren Jahren. Der Stall ist eine großbürgerliche, aber vermüllte Wohnung in irgendeiner europäischen Stadt des vergangenen Jahrhunderts. Umgeben von Zeitungen und wuchtigen Möbeln, dreht der Ehemann darin ab und zu mit dem Fahrrad eine Runde durch den Flur und sinniert über das Leben, die Frau kocht, fegt und näht wortlos Knöpfe an. Eines Tages durchbrechen sie die Routine, flüchten ins Ausland und finden sich mit nichts als einem überdimensionalen leeren Pappkoffer auf der Straße wieder. Dort werden sie von der Polizei aufgegriffen, die ihre Sprache nicht versteht und sie überfordert abschiebt. So landen sie im Garten, dessen Besitzer, Professor Daumer, Helfer für die Spargelernte braucht. Wie der Lehrer des berühmten Findelkindes Kaspar Hauser bringt er seinen Schützlingen anhand der Botanik eine neue Sprache bei. Doch eine Geheimoperation, die unbemerkt im Hintergrund abläuft, endet abrupt in einem Fiasko.

Der »große alte, listig-heitere Mann der serbischen Avantgarde«, wie die Neue Zürcher Zeitung Bora Ćosic nannte, hat mit »Operation Kaspar« einen pointierten, hintersinnigen Roman geschrieben, der den alten Migrantentraum von Bildung und einem besseren Leben gnadenlos zerplatzen lässt.

Zusätzliche Information

Gewicht0,243 kg
Größe13,30 × 21,00 cm

Pressestimmen

»›Operation Kasper‹ ist ein Roman, der nach 123 Seiten endet, aber nichts weniger als die Welt des 20. Jahrhunderts verhandelt.«
Michael Hametner, der Freitag

»[...] tiefsinnig, abgründig, gnadenlos ehrlich und großartig zu lesen.«
Jutta Nickel, Sound & Books

»›Operaion Kaspar‹ [erzählt] die Geschichte einer Emigration [...], tief traurig und zugleich von einer listigen, seltsamen Heiterkeit.«
Cornelia Zetzsche und Eva Demmelhuber, BR Bayern 2

»Philosoph trifft auf Homo ludens. Ein hinterlistiges und hintersinniges Lesevergnügen.«
Stefan Ozsváth, rbb 24 Inforadio Kultur

»Cosic ist ein Meister der essayistischen Ausführung. Seine Assoziationen spannen den Bogen zwischen Allgemeinem und Besonderem, zwischen Individuum und Gesellschaft.«
Roland Zschächner, Deutschlandfunk Kultur, Lesart

»Cosic ist der grosse alte, listig-heitere Mann der serbischen Avantgarde, stark in der Polemik und noch besser in der Erinnerung.«
Marko Martin, Neue Zürcher Zeitung

»Wer lesen möchte, was europäische Prosa von Rang ausmacht, der soll es mit seinen Büchern probieren.«
Karl-Markus Gauß, Neue Zürcher Zeitung

»Dieses so erstaunlich dichte Meisterwerk kann wie eine Fluchtgeschichte gelesen werden, wie ein Lebenswerk der Emigration, [man könnte beim Lesen aber auch] einen Hauch Autobiografie entdecken.«
Thomas Mahr, Lesart

»Ćosic schreibt Weltliteratur auf einem Gelände zwischen Kafka und Dada.«
Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel

»Diese Schrift über Kaspar Hauser war mein erster Bericht über das Volk und die Sprache, der ich angehöre, ein Bericht darüber, dass man uns an einem Pfingstmontag alle hinausgeworfen hat und wir uns irgendwo auf einer wichtigen Kreuzung in Europa wiederfinden.«
Bora Cosic, Dankesrede Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2002