Zofia Nałkowska

Medaillons

Originaltitel: Medaliony

Übersetzt von Marta Kijowska

144 Seiten

€ (D) 20,– | sFr 28,– | € (A) 20,60

ISBN 978 3 89561 464 4

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Beschreibung

»Medaillons«, das sind acht Begegnungen mit Opfern und Handlangern des Nationalsozialismus: Eine Frau befreit sich mühsam aus dem fahrenden Viehwaggon, stolpert über die Gleise und wird auf der Flucht angeschossen. Wie im Traum nimmt sie wahr, dass Menschen um sie herum sich zögerlich fragen, ob sie ihr helfen oder sich lieber in Sicherheit bringen sollen. Eine andere, die für die Ausrottung der Juden Verständnis hat, weil sie deren Hass auf die Polen mehr als die Nazis fürchtet, hört beim Blumengießen auf dem Warschauer Friedhof, wie die verzweifelten Stimmen der im Ghetto Eingeschlossenen zu ihr dringen. Mitarbeiter eines Labors finden nichts dabei, dass ihr deutscher Vorgesetzter aus Menschenknochen Seife herstellt. Es sind Geschichten des Grauens, die eine Beobachterin in einer zugleich glasklaren und poetisch dichten Sprache einfängt. Sie selbst hält sich im Hintergrund und verzichtet auf jegliche Wertung, wodurch sie die geschilderten Verbrechen und Leiden umso intensiver für sich sprechen lässt.
Zofia Nalkowskas 1946 erschienene, von Marta Kijowska neu übersetzte und mit einem Nachwort versehene »Medaillons« gelten als ein Meisterwerk der Miniaturprosa und einer der wichtigsten Texte der polnischen Kriegsliteratur. »Dieses Schicksal haben Menschen den Menschen bereitet«, lautet Nalkowskas Erkenntnis, die bis heute nichts an Gültigkeit verloren hat.

Zusätzliche Information

Gewicht0,265 kg
Größe14,00 × 21,00 cm

Pressestimmen

»Mit ihrem Werk gehört Zofia Nalkowska, eine Zeitgenossin von Virginia Woolf, zu den großen europäischen Schriftstellern des zwanzigsten Jahrhunderts.«
The Polish Review

»Medaillons ist ein eindrückliches Dokument. Nalkowskas Miniaturen reihen sich in ihrer Prägnanz und ihrer Schärfe in die bedeutsamen Erzählungen von Holocaust-Überlebenden ein.«
Christoph Schröder, Deutschlandfunk »Büchermarkt«