Nadja Küchenmeister

Der Große Wagen

Gedicht

96 Seiten | Gebunden

€ (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,70

ISBN 978 3 89561 413 2

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Leseprobe

1

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Beschreibung

Platz 1 der SWR Bestenliste

Es beginnt in Berlin, Köln oder Lissabon. Es beginnt im Frühling, mit einem Himmel, der keinen Wolkenfaden zieht. Das Leben kehrt zurück, und damit kehren auch die Erinnerungen zurück an werkelnde Kinder im Keller, an Tau auf Märzenbechern und Margeriten und an Gespenster, die unter der Dusche Monologe halten. Jemand geht durch die verwinkelten Straßen einer Stadt, auf dem Miradouro da Graça spiegelt sich das Licht vom Bahnhof Wuhletal. Warum also pausieren, wenn der Wind einen anhebt wie ein Blatt Papier?

Alles geschieht gleichzeitig: Während man Teppichstange um Teppichstange älter wird, läuten die Glocken der Mater Dolorosa in die Lücke hinein, die der Regen lässt. Man muss sich demnach in die Schlaufe hängen, damit die Kurve einen nicht erledigt. Aber die Toten geben keine Ruhe – mit frisch geschnittenen Fingernägeln fällt es leichter, ihnen zu begegnen. Wie viel Kaffee soll man noch trinken, bevor man die Heizkörper kalt werden lässt?, fragt Nadja Küchenmeister in ihrem Langgedicht Der Große Wagen. Unaufhörlich sickert hier die Vergangenheit in die Gegenwart wie das Wasser des Tejo in den Atlantik, und nur eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Gelb wird wichtiger.

Zusätzliche Information

Größe12,50 × 20,50 cm

Pressestimmen

»Es ist also auch eine (große) Beschreibung einer Verlusterfahrung und eine Geisterbeschwörung, eine Gespenstererscheinung, die hier lyrisch herbeizitiert wird. [...] Ich glaube, das ist eine berückend schöne Form, die sehr offen ist, und, glaube ich, in jedem Leser, in jeder Leserin eigene Kindheitserfahrungen, eigene Verlusterfahrungen evoziert, und das ist nichts Geringes, was eine Lyrikerin im Jahr 2025 leisten kann.« Denis Scheck / SWR Bestenliste Mai 2025 (Platz 1) 

»Das Langgedicht in zehn Teilen und der ›Große Wagen‹ selbst werden eins. Es wird zu einem Fluchtpunkt, in dem alle Sehnsuchtsmomente aufgehoben sind. Der Weg dorthin wird einmal so beschrieben: ›es reißt dich in die tiefe‹. Genau das gelingt diesem Gedichtband.« Helmut Böttiger / Deutschlandfunk Kultur Lesart 

»Eine unglaubliche Weite kommt allein durch den Titel dieses Bandes in den Text hinein. […] Die Zeiten und Orte verschmelzen in gewisser Weise miteinander und es entsteht so ein Strom des Lebens.« Carsten Hueck / Deutschlandfunk Büchermarkt

»Es verbindet sich […] etwas Elegisches, ein Trauergesang, mit einer gewissen Magie […].« Helmut Böttiger / Deutschlandfunk Kultur Buchkritik

»Eine [Zeile] heißt: Es reißt dich in die Tiefe, und das unternimmt dieser Gedichtband.« Helmut Böttiger / Deutschlandfunk Kultur Buchkritik

»In Der Große Wagen geht es nicht nur um ein literaturberühmtes Sternbild, sondern auch um die Frage, wie die Sprache im sich ständig drehenden Erinnerungskreislauf zum Fixstern werden kann.« SWR Kultur

»[Ein] motivisch geschickt verknüpfende[r], schwebende[r] Text, der mühelos die Schauplätze wechselt und dem in seiner eigenen Logik zu folgen ein großes Vergnügen ist.« SWR Kultur

»Immer wieder stellt sich beim Lesen der Verse auch ein geradezu magischer Effekt her. Die Zeit scheint im Feuerwerk der konkreten und genauen Wahrnehmung der beschworenen Erinnerung still zu stehen.« Beate Tröger / WDR

»Hat man Der Große Wagen gelesen, begreift man, dass es das Licht der Sprache selbst ist, das am Leben halten und tragen, das den Eindruck von Ewigkeit und Unsterblichkeit beschwören kann.« Beate Tröger / WDR

»Eine Große Leseempfehlung.« Janika Gelinek / Literaturhaus Berlin - Podcast

»›es ist ein ständiges verstolpern von schritt / und schritt‹, das sich in dieser atemberaubend präzisen Komposition auf leichtfüßige Weise zu einem eindrücklichen Bilderbogen ausspannt.« Christian Metz / Frankfurter Allgemeine Zeitung

»[Man spürt], dass sich hier eine Stimme freizuschreiben versucht. All das Schwarze wird vom weißen Papier aufgesogen, wo sich vor unserem Auge etwas manifestiert, das weit über Kunst hinausreicht: eine existenzielle Erschütterung!« Björn Hayer / Frankfurter Rundschau

»In Der Große Wagen kommen Sprache, Wahrnehmung und Sehnsucht in eine vollkommene Balance, die sich auf die Lektüre-Erfahrung überträgt, die Zeitwahrnehmung verändert.« Beate Tröger / Der Freitag 

»Nadja Küchenmeisters Großem Wagen gebührt ein leuchtender Platz am Bücherhimmel.« Cornelia Geißler / Berliner Zeitung

»Das Langgedicht besticht durch die wechselnde Stimmungslage zwischen neugierigem Staunen, gelassenem Flanieren, Trauer und trockenem Humor […].« Cornelia Geißler / Berliner Zeitung

»Ein traurig-schöner, literarisch recht anspruchsvoller Gedichtband, in dem alle Eindrücke beim Lesen mehr und mehr ineinander gleiten.« Dr. Ronald Schneider / Ekz Bibliotheksservice

»Ein schwebender Text […]. Küchenmeister überführt die scheinbar banale Erkenntnis des Zeitvergehens in klare, bildreiche Sprache.« Lesering.de


Lesungen

04.09.2025 Nadja Küchenmeister | »Der Große Wagen« 19:30 Wilhelmshorst (D) mehr

Nadja Küchenmeister liest aus ihrem Langgedicht Der Große Wagen.

Weitere Informationen finden Sie hier.
Beginn:
19:30
Veranstaltungsort:
Peter-Huchel-Haus
Hubertusweg 41 14552 Michendorf / Wilhelmshorst
12.09.2025 Nadja Küchenmeister | »Der Große Wagen« 19:00 Stuttgart (D) mehr

Nadja Küchenmeister liest aus ihrem Gedichtband Der Große Wagen.

Weitere Informationen finden Sie hier.
Beginn:
19:00
Veranstaltungsort:
Literaturhaus Stuttgart
Breitscheidstraße 4 70174 Stuttgart
27.09.2025 Nadja Küchenmeister | »Der Große Wagen« 19:00 Tübingen (D) mehr

Nadja Küchenmeister liest aus ihrem Langgedicht Der Große Wagen.

Weitere Informationen finden Sie hier.
Beginn:
19:00
Veranstaltungsort:
Hölderlinturm
Bursagasse 6 72070 Tübingen
01.10.2025 Nadja Küchenmeister | »Der Große Wagen« 19:30 Essen (D) mehr

Nadja Küchenmeister liest aus ihrem Gedichtband Der Große Wagen.

Weitere Informationen finden Sie hier.
Beginn:
19:30
Veranstaltungsort:
proust wörter & schönes
Akazienallee / Am Handelshof 1 (im Allianzhaus) 45127 Essen