Juli Zeh

© David Finck

Juli Zeh

Juli Zeh wurde in Bonn geboren und studierte Jura in Passau und Leipzig, wo sie 1998 ihr Erstes Staatsexamen ablegte. Ebenfalls in Leipzig studierte sie von 1996 bis 2000 am Deutschen Literaturinstitut (DLL), an das sie später als Dozentin zurückgekehrte. Nach ihrem Diplom am DLL folgte 2003 das Zweite Staatsexamen, 2010 wurde sie an der Universität Saarbrücken zum Dr. jur. promoviert. In ihrer Dissertation Das Übergangsrecht beschäftigt sie sich mit der Rechtsetzungstätigkeit von Übergangsverwaltungen am Beispiel von UNMIK im Kosovo und dem OHR in Bosnien-Herzegowina.

Zahlreiche Auslandsaufenthalte u.a. für die UN in New York und Krakau und vor allem in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina haben ihre Arbeiten geprägt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Bücherpreis, dem Rauriser Literaturpreis, dem Hölderlin-Förderpreis, dem Ernst-Toller-Preis und dem Solothurner Literaturpreis.
Am 8. Dezember 2013 wurde ihr in München der Thomas Mann Preis 2013 der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehen, 2014 erhält sie den Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur.

Ihr erster Roman Adler und Engel erschien 2001. Ihr Roman Spieltrieb wurde 2006 am Hamburger Schauspielhaus für die Bühne dramatisiert. Alles auf dem Rasen versammelt ihre Essays zu Gesellschaft, Politik, Recht und Literatur, die in großen deutschen Zeitungen und Magazinen erschienen sind. 2007 erschien ihr Roman Schilf, 2009 Corpus Delicti. Zusammen mit Ilija Trojanow schrieb sie Angriff auf die Freiheit (Hanser Verlag, 2009), 2012 erschien der Roman Nullzeit.

Im Sommersemester 2013 hielt sie unter dem Titel Treideln die Poetikvorlesung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Good Morning, Boys and Girls, ebenfalls 2013 erschienen, versammelt ihre Theaterstücke.

Insgesamt wurde ihr Werk bisher in 35 Sprachen übersetzt.

2013 war Juli Zeh Mitinitiatorin des internationalen Autorenaufrufs Writers Against Mass Surveillance gegen die umfangreichen Ausspähungen durch die Geheimdienste.

Preise, Auszeichnungen und Stipendien:



1999 Preis für Essayistik der Humboldt Universität Berlin
2000 Caroline-Schlegel-Preis für Essayistik
2002 Deutscher Bücherpreis
2002 Förderpreis des Bremer Literaturpreises
2002 Rauriser Literaturpreis
2003 Hölderlin-Förderpreis
2003 Ernst-Toller-Preis
2005 Per Olov Enquist-Preis
2005 Literaturpreis der Bonner LESE
2008 Jürgen Bansemer und Ute Nyssen-Dramatiker-Preis
2008 Prix des Cévennes
2009 Carl-Amery-Literaturpreis
2009 Gerty-Spies-Preis
2009 Solothurner Literaturpreis
2010 Tübinger Poetikdozentur an der Eberhard Karls Universität
2013 Frankfurter Poetikvorlesungen
2013 Thomas Mann-Preis
2014 Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur